Ironie der Geschichte

Zwar stellen die Amerikaner zur Hälfte der Amtszeit gerne Denkzettel aus – doch dieser war der heftigste seit 1948. Besonders schwer wiegt an dem Debakel, dass künftig ausgerechnet ein Feind der Fed ein wichtiges Wort bei der Geldpolitik mitreden dürfte. 

Ein Ergebnis der Kongresswahlen ist der Wechsel im Vorsitz des Unterausschusses für Geldpolitik. Dessen Aufgabe ist unter anderem die Aufsicht über die US-Notenbank Federal Reserve. Der Vorsitz, der bisher von einem Demokraten geführt wurde, wird aufgrund seines Dienstalters im Ausschuss vermutlich an den rebellischen Republikaner Ron Paul gehen.

Das wird Ben Bernanke gar nicht gefallen, denn diese Personalie hat es in sich: Paul ist seit Jahrzehnten ein erklärter Gegner der Federal Reserve. Als Kandidat im Präsidentschaftswahlkampf war eine seiner zentralen Forderungen nichts weniger als die Abschaffung der Zentralbank, die er für die Inflation sowie für die Höhe und Frequenz der Konjunkturschwankungen verantwortlich macht. Außerdem hält er die Einrichtung schlicht für verfassungswidrig.

Paul gegen Bernanke, das ist wie Vitali Klitschko gegen Lennox Lewis - ein aufregender Kampf wartet!

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