Witz der Woche aus Fronkraisch

Unsere lieben Nachbarn im Westen glauben, das französische Essen sei das beste – dabei schlägt Bayern alles. Ferner denken die Franzosen, sie bauten den besten Wein an. Doch Chile, Australien und Südafrika haben stark aufgeholt – und die hochgejubelten Bordeaux sind sowieso überteuert. Zuletzt demonstrierten die Franzosen für die Rente mit 60, weil ja Berlin in Zukunft die Staatschulden begleichen kann. Und nun gab es auch noch ein äußerst groteskes Urteil. 

Dominique Pauthe scheint ein wenig gegen die Realität immun zu sein. Jedenfalls sorgte der Vorsitzende Richter im Prozess gegen den betrügerischen Börsenhändler Jérôme Kerviel für Kopfschütteln: Kerviel soll seinem früheren Arbeitgeber, der Großbank Société Générale, rund 4,9 Milliarden Dollar zurückzahlen. Selbst bei einem Jahresgehalt von 1 Million Dollar wären dies schlappe 5000 Jahre Arbeit. 

Nettes Nebenergebnis für die SocGen: Sie muss mit diesem Urteil keine Privatklagen von US-Privatanlegern fürchten, die ihr Geld verloren. Denn die Schuld liegt ja laut Justiz alleine bei Kerviel. Dabei hat der Junior-Trader mal locker mit 50 Milliarden Dollar und damit mit dem zehnfachen Wert der Bank gezockt, ohne einen Alarm auszulösen. 

Fazit: Die Justiz in Frankreich ist der Lächerlichkeit preisgegeben. Und die französische intellektuelle Elite ist noch abgehobener und weltfremder als die deutsche. Und das will schon was heißen…