Retourkutsche aus Peking

... China erhöht die Mindesteinlage für seine Banken. Von einer Aufwertung des Yuan, wie Bernanke sie gerade empfohlen hatte, hält Peking weiter nichts. Glaube wer will, dass dieses Timing nur Zufall war.

Bernanke verteidigte in Frankfurt die lockere Geldpolitik der Fed. Die Schwellenländer hätten es selbst in der Hand, eine importierte Inflation zu verhindern. Der US-Währungshüter verwies auf die Verantwortung der Schwellenländer und er erneuerte einen alten Vorwurf der USA gegenüber China. Die Volksrepublik hatte den Wechselkurs der Landeswährung Renminbi zum Dollar im Sommer 2008 eingefroren, um die negativen Folgen der Weltwirtschaftskrise für chinesische Exportfirmen zu dämpfen.

Langfristig würde China von einer Aufwertung profitieren, argumentierte der US-Notenbankchef. Die Exporte der Schwellenländer würden zwar zurückgehen, dies könne aber eine Überhitzung des Wachstums verhindern. Gleichzeitig könnten die in den Schwellenländern hergestellten Waren "stärker zur Befriedigung der Binnennachfrage" eingesetzt werden. "Das eigentliche Ziel wirtschaftlichen Wachstums muss es sein, daheim für einen höheren Lebensstandard zu sorgen", mahnte Bernanke in Richtung China oder Indien.

Parallel zu Bernankes Auftritt in Frankfurt erhöhte Peking erneut die Mindestreserve, die die Geldhäuser des Landes bei der Zentralbank hinterlegen müssen. Die Mindestreservequote werde zum 29. November um 0,5 Prozentpunkte steigen, teilte die People's Bank of China (PBOC) mit. Es handelt sich um die fünfte Erhöhung in diesem Jahr. Im Oktober hatte die PBOC überdies den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 5,56 Prozent angehoben, um den Märkten Liquidität zu entziehen.

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