Chavez auf den Spuren von Sudel-Ede

Dann außer Parteibonzen ließ niemand während der Senung „Der schwarze Kanal“ den Fernseher eingeschaltet. Auf den Spuren des Chefkommentators der Zone wandelt nun Hugo Chavez. Der venezolanische Diktator führt seinen Kampf gegen die heimische Industrie fort – und nutzt dazu seine eigene Fernsehsendung.

Chavez gibt gerne während seiner wöchentlichen TV-Sendung "Alo Presidente" Verstaatlichungen bekannt. Tiraden gegen den Kapitalismus sind inbegriffen.  Gerade hat es sechs einheimische Baufirmen und den Stahlhersteller Sidetur getroffen. Das einfache Volk hört offenbar zu, denn es wählt Chavez noch immer. Das ist doch mal ein Unterschied zur alten DDR.

Denn ein weiterer Spitzname von Sudel-Ede war Karl-Eduard von Schni , ein anderer Karl-Eduard Vonsch, andere nannten ihn nur Karl-Ed. Den vollen Namen kannte kaum jemand – angeblich schaltete jeder Zuschauer in der DDR noch vor Ende der Namensnennung in der Ansage subito auf einen anderen Sender um. Oder die Glotze ging eben gleich ganz aus.

Leider verstehen die Menschen in Venezuela zurzeit offenbar noch nicht den Zusammenhang zwischen Wohlstand, guter Konzernführung und dem dafür notwendigen Anreiz durch Gewinne. Jedenfalls setzt der Presidente munter seinen Feldzug gegen das eigene Land fort. Während rings um ihn herum die Wirtschaft boomt, schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt Venezuelas im ersten Halbjahr 2010 um 3,5 Prozent. Zudem machen der Bevölkerung die hohe Inflation und die Energieknappheit zu schaffen. Wohlgemerkt: Venezuela sitzt auf riesigen Ölreserven!

Bleibt abschließend zu hoffen, dass der Maximo Lider aus Venezuela bald einen neuen Spitznamen bekommt. HugoCha wäre doch nett. Oder gleich Hug. Schneller kann aber selbst in Zeiten der Fernbedienung kaum ein Zuschauer reagieren.

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